VPN und Zero Trust Konzepte
VPNs waren lange der Standard für Remote-Zugriff. Sie verschlüsseln den Verkehr in ein internes Netz. Doch Sicherheitsexperten weisen darauf hin: Ein gut konfiguriertes VPN schützt vor Abhörung, verhindert aber nicht automatisch Missbrauch, wenn ein Konto kompromittiert wird. Zero Trust setzt darauf, jeden Zugriff zu prüfen, unabhängig davon, ob der Benutzer im Netzwerk ist oder nicht.
Zero Trust bedeutet nicht “kein VPN” oder “nichts mehr”. Vielmehr geht es darum, Vertrauen nie als gegeben hinzunehmen. Stattdessen werden Identität, Gerät, Kontext und Berechtigungen kontinuierlich verifiziert. Praktisch heißt das: Anwendungen, nicht das gesamte Netz, stehen im Mittelpunkt.
Was bedeutet das konkret?
- VPN Grundlagen
- Zero Trust Architektur
- ZTNA (Zero Trust Network Access)
- Mikrosegmentierung und Zugriffskontrolle
- Multi-Faktor-Authentifizierung
- Kontextbasierte Entscheidungslogik
In der Praxis lässt sich beides sinnvoll verbinden:
- Nutze VPN als Transport, nicht als automatische Zugangserlaubnis zum gesamten Netz.
- Implementiere Zero-Trust-Prinzipien wie MFA, Geräte-Compliance und rollenbasierte Zugriffe.
- Setze auf Zugriffssteuerung auf Anwendungsebene statt auf Netzebene.
Konkrete Schritte für Unternehmen:
- Identität vor Netzwerkkontrolle: MFA und starke Passwörter.
- Gerätezustand prüfen: aktuelle Patches, Endpoint-Protection.
- ZTNA oder Mikrosegmentierung, damit nur notwendige Anwendungen erreichbar sind.
- Strenge Auditlogs, Alerts und regelmäßige Review von Zugriffsrechten.
Beispiele aus der Praxis:
Eine Mitarbeiterin greift per VPN auf das interne Dateisystem zu. Statt vollem Netzzugang erhält sie nur Zugriff auf relevante Apps wie Documents oder SharePoint. Ein mobiler Außendienst nutzt BYOD-Geräte. Durch Gerätezustand und kontextbasierte Regeln kommt nur der Zugriff auf eine spezifizierte App, nicht aufs gesamte Netzwerk.
Kleine Checkliste für den Start:
- MFA dauerhaft erzwingen
- Rollenbasierte Zugriffsberechtigungen definieren
- Geräte-Compliance regelmäßig prüfen
- Zugriff auf Anwendungen statt auf Netzwerke beschränken
- Logging und Alarmierung konsequent nutzen
Fazit: VPN bleibt sinnvoll als sicherer Transport, doch der Zugriff muss digital verifiziert und kontrolliert werden. Zero Trust bietet klare Prinzipien, die sich schrittweise implementieren lassen, oft mit messbaren Vorteilen schon in der kurzen Frist.
Key Takeaways
- VPN schützt Transport, nicht automatisch Zugriff; Zero Trust ergänzt Schutz durch ständige Verifikation.
- Anwendungen statt Netzwerke in den Mittelpunkt stellen reduziert das Risiko bei kompromittierten Accounts.
- Ein schrittweiser Umstieg mit MFA, Gerätezustand und Auditing erhöht Sicherheit ohne enorme Komplexität.